Sperr ma auf

Muss euch etwas berichten. Bitte entspannt lesen. Ich meinerseits bin den wachsenden Anforderungen kaum noch gewachsen.

Heute Morgen klopfte jemand an meiner Tür – die Klingel ist seit 2 Tagen kaputt. Nach dem Klopfen ertönte eine weibliche Stimme: „Sperma auf“!

Nun ich kenne ja einige Kurzkommandos von der Feuerwehr und vom Bund, wie „Wasser marsch! Rohr frei! Rührt euch!“ … Aber ein solches Kommando ist mir noch nicht untergekommen.

Ich überlegte gerade, das ich dieses Jahr eigentlich schon 3 Mal geliefert hatte- wenn man andere Tätigkeiten mit einrechnete, sogar 5 oder 6 Mal, als es wieder klopfte und die resolute Stimme mich wieder aufforderte:

„Sperma auf!“

Die Stimme gehörte definitiv zu  keiner mir bekannten weiblichen Person. Ob da wohl eine Verrückte vor der Tür stand?  Sie artikulierte sich auch nicht richtig. Wenn schon auf.., dann auf was ? Worauf ?

Als hätte sie meine Gedanken gelesen, erklang die Stimme wieder,- drängend, fordernd, unnachgiebig-  diesmal mit Detailangaben:

„Sperma auf die Tür!“

Aha! Auf die Tür also! Das war mal ne Ansage. Kam mir schon komisch vor. Hatte ich da einen neuen Trend verpasst? Bisher war ich immer der Meinung, Samenspenden würden in sterilen Räumen in Reagenzgläser oder ähnliche Behältnisse abgegeben werden.

Wieso jetzt auf die Tür? Würde sie danach die Tür aushängen und damit abhauen? Oder gar etwas durchs Schlüsselloch- oder unter der Tür- hindurchschieben und das begehrte Produkt abkratzen oder abwischen? Das würde es wohl sein. Dabei ging alles vollkommen anonym ab. Man sah sich nicht, es gab auch keine anderen Zeugen, zumindest auf meiner Seite der Tür. Ich überlegte noch, als es schon wieder klopfte.

„ Beeilen Sie sich bitte.“ Immerhin gab es ein „bitte“. Das wir jetzt per Sie waren, war wohl der Ausdruck der Anonymität. Hatte diese Person überhaupt eine Ahnung von der Komplexität einer solchen Prozedur? So was geht nicht auf Knopfdruck. Schon gar nicht ohne Vorspiel, ohne Berührung oder zumindest eine Vorlage. Meine Tür war nun wirklich nicht erregend oder gar sexy. Ich murmelte nur „Moment mal, ich….“ Weiter kam ich nicht.

„Schließlich warten noch viele andere auf ihre Gaben.“ Dabei lachte sie leise auf.

Mir war nicht zum Lachen. Viele andere? Auf meine Gaben? Was war nur los? Gab es keine Männer mehr? Waren alle in den Krieg gezogen? Standen die vielen anderen etwa Schlange vor meiner Haustür?

Ich ließ die Hose runter und wir blickten uns fragend an, der Kleine und ich.

„Nun, kommen sie schon“, erklang es fordernd und ungeduldig von der anderen Seite der Tür.

Ich war der Verzweiflung nahe. Die Aufforderung war unmissverständlich.

„Ich habe ein Paket für sie. Anscheinend ein Geschenk….“

Vergessen waren alle Bedenken, Ängste, Unsicherheiten. Flugs öffnete ich die Tür.

Mir gegenüber stand eine adrette Frau in DHL Uniform. Erst starrte sie mich an, dann ging ihr Blick nach unten…dann ertönte ein schriller Schrei und sie lief davon.

Ich blickte auch nach unten. Ich stand mit heruntergelassener Hose da, in voller Spendenbereitschaft. Sie war wohl sehr schüchtern. Deshalb also die Anonymität. Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass keine „anderen“ Schlange vor der Tür standen, ging ich ins Haus.

Bevor ich das Paket öffnete, zog ich die Hose wieder rauf – so viel Respekt muss sein. Dann goss ich mir einen Whisky ein, um den doppelten Schock zu verdauen. Nachdem ich das Paket geöffnet hatte, freute ich mich sehr über den Inhalt. Dann nahm ich noch einen Schluck Whisky und freute mich weiter. Mittlerweile habe ich einiges an Whisky intus und freue mich immer noch. Zwischendurch tröste ich den Kleinen- der stolz und hoch erhobenen Hauptes dem Heldentod entgegen gesehen hatte – mit dem Hinweis , das sein Turnusmäßiger Einsatz schon in sechs Wochen wieder ansteht..

 Jetzt muss ich aber no a bisserl boarisch lerna.

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Anonymous

    Kaffee verschüttet unterm lesen. Vor lauter Lachen. Ein etwas andere Blog- ich mag diese Art.
    Gerne mehr davon.
    M.D

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